Wir sind körperlich. Doch sobald wir es wagen unsere Körperlichkeit zu leben, werden wir bewertet. Ob ein Modemagazin dir diktiert besser kein bauchfrei zu tragen, dein Beruf aufgrund deiner Herkunft gemutmaßt wird oder ob Fremde dir im Internet sagen, du hättest einen Vaterkomplex, weil du offen mit deiner Sexualität umgehst. Mir begegnete in den letzten Monaten vor allem letzteres. Als ich mir mit 18 aus Protest gegen die Bewertung das englische Wort für Schlampe – “Slut” – auf’s Bein tätowierte, fühlte ich mich stark. Als ich dies Jahre später online in einem Vice-Artikel veröffentlichte, hagelte es Hassbotschaften. Hass, der mir zeigt, dass wir von körperlicher Selbstbestimmung noch weit entfernt sind. Warum fühlen sich andere Menschen so angegriffen, wenn ich zu meiner Sexualität und damit zu meinem Körper stehe? Wir wollen den Bewertungen die Macht nehmen. Wir wollen lernen, dass unsere Körper nur uns gehören. Dass unser Wert nicht von Bewertung abhängt. Denn unsere Körper sind nicht digital. Sie sind real. Sie sind spürbar.
Stehst du mit? Am 27. Juli geht es unter die Haut. Denn wenn du willst, tätowiere ich dir mein Tattoo. Aus Solidarität. Und, weil wir es können.
Hier geht es zum VICE Artikel mit dem alles angefangen hat.
→ Hier geht es zum VICE Artikel
→ ab 19 Uhr | Kostenlos
@jo.else (Joelle Westerfeld)
(C) Fotografie (BEIN-HAUT) oben von: Anna Lee Rhode
(C) Fotografie (JOELLE PORTRAIT): freinart.de
27. Juli 2019